Nachdem die Technik fast fertig gestellt ist, wird in der Kellerwerkstatt parallel der Möbelbau begonnen. Ich hatte mich ja entschieden, den gesamten Innenausbau in Eigenregie durchzuführen und hatte daher schon vor einiger Zeit begonnen, mich in den Möbelbau einzuarbeiten.
Möbel zu bauen kann auf unterschiedliche Weise vorgenommen werden. Mir war es wichtig, die Möbel auch im Nachhinein wieder „einfach“ herausnehmen zu können. Daher habe ich mich für einzelne, komplette Teile entschieden.


Schon früh hatte ich mich, nach dem Kauf einer Testplatte, für CPL beschichtete Platten von Voehringer (https://vactory-outlet.com) entschieden. Aufgrund der schöneren Kanten kaufte ich schlußendlich beschichtetes Birke Multiplex, das Vöhringer bei entsprechender Abnahme ebenfalls beschichtet. Vöhringer bietet aber auch für den Leichtbau entsprechende Materialien und Herr Schneider ist eine Seele von Mensch, kompetent und hilfsbereit.

Generell sollte man sich überlegen, ob man die Möbel wirklich selbst herstellen möchte. Neben den nicht unerheblichen Lern- und Übungsaufwand kommen doch auch noch Kosten für die Maschinen hinzu.
Werkzeugausstattung
Als unabdingbar erachte ich
- Gute Tauchsäge mit Führungsschienen: die Platten im Maß von 2500x1250mm müssen ja klein bekommen werden.
- Flachdübelfräse: kann evtl. entfallen, wenn man sich entschließt, die Möbel zu verschrauben statt zu verleimen.
- Oberfräse: Hier gibt es sehr unterschiedliche Ansichten über Modelle und Größen. Eine Kleine ist auf alle Fälle notwendig, da alle Kanten aufgrund der Grate beim Sägen eine leichte Fase bekommen müssen.
- Werkstattsauger: Holz schneiden erzeugt ordentlich Staub und Späne
- Alle Elektrogeräte kommen bei mir von Makita. Bisher habe ich den Kauf nicht bereut.
- Zwingen: Werden in allen Längen benötigt; hier habe ich Wolfcraft Einhandzwingen und Juuma Multizwingen; die Wolfcraft Zwingen erweisen sich bisher als ganz ordentlich.
- Sägeblätter: Die Makita kommt schon mit einem ordentlichen Blatt, aber hier sollte man experimentieren und nicht sparen. Ich verwende die roten von Freund.
- Ausreichend Platz. Die Platten müssen waagrecht liegen, die lange Führungsschiene ist 3m lang und man muss ja auch noch drumherum gehen können.
Was man auch anschaffen kann
- Kappsäge: Gut zum Ablängen von Balken (war bei Bett und Dinette sehr hilfreich); kann auch Aluminium und Kunststoff schneiden; durchaus hilfreich, aber nicht zwingend für den Möbelbau notwendig.
- Tischkreissäge: Eine Tischkreissäge ist bei sehr speziellen Dingen (z.B. schmale, lange Teile) hilfreicher als eine Tauchsäge. Manches lässt sich sonst nur schwer sägen (z.B. kleine, kurze Stücke).
- Wenn man Platz und Geld hat, eine Formatkreissäge.
Was man schon hat bzw. auch braucht
- Mehrere Akkuschrauber (man muss vorbohren, mit Versenker erweitern, einschrauben; hier jedes Mal den Aufsatz zu wechseln ist umständlich); hier hatte ich schon Bosch grün. Der tut’s immer noch. Wichtiger sind gute Bits.
- Evtl. Schleifmaschinen, jedenfalls aber Schleifpapier.
- Bohrständer: Mobil und stationär. Ohne wird es schwierig, größere Löcher wirklich waagrecht zu bohren
- Was zum Löcher machen (Metallbohrer, Holzbohrer, Forstnerbohrer, Löchsägen, Fräser usw. in allen erdenklichen Formen und Abmessungen)
- Torx Holzschrauben in allen Dimensionen, mit Teil- und Vollgewinde. Je nach Einsatzzweck.
- div. Winkel: Schließlich sollen die Möbel ja gerade sein
- Holzleim: aufgrund der Verleimung von Holz mit CPL ist ein Spezialleim erforderlich. Der von mir verwendete Ponal Lackleim für HPL hat bisher gute Dienste geleistet.
Und das Wichtigste: Zeit, Muße, Geduld, Frustrationstoleranz, Lernbereitschaft!
Das Internet ist voll von Foren, Anleitungen und Filmchen zum Möbelbau. Häufig ist Sinnvolles dabei, manchmal eher nicht. Mir haben am Anfang die alten (und bekannten) Hasen Heiko Rech und Guido Henn sowie die Zeitschrift Holzwerken weitergeholfen.
Sicher habe ich hier einiges vergessen. Es wird aber hoffentlich klar, dass es sowohl finanziell als auch zeitlich einiges an Aufwand erfordert, ordentliche Möbel zu bauen.
Der Plan
Nun, das Kapitel heißt ja: Der Möbelbau beginnt. Und ein Möbel beginnt mit einem Plan. Ich hatte ja schon geschrieben, dass für mich als Hobbyhandwerker die Software SketchUp essentiell war. SketchUp bietet auch die Möglichkeit für PlugIns. Und eines der Wichtigen ist hier OpenCutList.

OpenCutList
Mit OpenCutList wird es möglich, einen Schnittplan für die Einzelteile erstellen zu lassen und so material- und aufwandsparend die großen Platten kleinzuschneiden. Auch die Möglichkeit Reste mit einzuplanen hilft, den Verschnitt so gering wie möglich zu halten. Außerdem erlaubt es einem eine direkte Beschriftung der Platten beim Zuschnitt, um diese später wieder an den richtigen Stellen zu verwenden. Oder wärt ihr „einfach so“ in der Lage, das Holz für drei Bodenschubladen so aus einer Platte rauszuschneiden?