Südgriechenland Peloponnes Teil 1

Peloponnes - Monemvassia Blick hinauf

2009 wechselten wir von einem Dehler Multivan zu einem Fiat Ducato Pössl 2 Win und bereuten es bis zur Entstehung unseres großen Projekts Weltreise keine Sekunde, mit diesem Fahrzeug unterwegs gewesen zu sein!

Hier gibt es einen etwas ausführlicheren Reisebericht von unserer tollen 18tägigen Reise nach Südgriechenland/Peloponnes, den ich gut versteckt in einer Schublade aufbewahrt hatte. Michaela hatte mit ihrem Aufnahmegerät ein akkustisches Reisetagebuch erstellt, das ich dann in Schrift umwandelte.

Wir auf großer Fahrt

Wir, das sind Michaela, Blund (der Bär), mein Pössl 2 Win und ich. Nachdem es mit unserem Dehler Multivan ja immer nur möglich war, entweder unbequem auf den Sitzen oder bequem im (zusätzlichen) Zelt zu schlafen, waren wir froh, dass wir im Herbst 2009 zum Pössl kamen.

Es gab dann 2010 viele kleinere Reisen (in Österreich, Deutschland und Italien), aber 2011 gings dann auf die erste „richtig große“ Reise: Griechenland. Der Reisebericht ist unten zu lesen, und es wird bestimmt nicht die letzte Fahrt sein, über die hier berichtet werden wird.

Viel Spass beim Lesen der Berichte!

Reisebericht

Von Wien über Italien nach Patras

Die Anreise – Wien bis Südtirol

13.06.2011, Montag

Michaela packt die Jause ein. Die Jause ist die wichtigste Ausrüstung für den Beginn eines Urlaubs. Und Toilettenpapier. Denn zu einer Jause wird viel getrunken und dann muss man Pipi. Und dafür benötigt man Toilettenpapier. Und vielleicht benötigen wir noch was oder wir haben etwas vergessen?!? Eigentlich wollten wir seehr früh weg, aber inzwischen ist es 09:05. Wenigstens wurde schon gefrühstückt und der Pössl wurde bereits am Vorabend gepackt. Da Michaela sich auch zwischen ihren Büchern nicht entscheiden kann, werden auch hier Unmengen an Büchern vorbereitet. Aber bei Fahrtbeginn können wir uns doch auf die Nötigsten einigen.

Um 10:50 Uhr sind wir doch schon unterwegs und kurz vor Wiener Neudorf und Michaela hat die große Herausforderung angenommen, den Pössl selbst zu fahren. Ich kann mich also ganz der Landschaft und dem Aufnahmegerät widmen, mit dem ich den Urlaub für diesen Reisebericht aufzeichne. Auch wenn ihr meine Interviewversuche nicht behagen, denn sie ist immer noch sehr aufgeregt. Doch das Wetter in Wien ist schön und durch den Pfingstmontag sind nicht viele Autos unterwegs und somit meistert sie den ersten Versuch bravourös.

18:10 Uhr sind wir im Gaadatal (nach Bruneck). Bis Lienz ist Michaela gefahren. Und natürlich wurde vor einer Stunde auch gejausnet, denn mit Loch im Bauch ist Michaela unleidlich. Michaela hatte ja auch noch ein tolles Chiabatta aus dem Buch mit den vielen Rezepten für den Brotbackautomaten gebacken. Und die Reste aus dem Kühlschrank aus Wien mussten ja auch weg..

Über Valle di Badia, Grödnerjoch und Sellajoch erreichen wir unsere erste Abendstation in Canazei. Jetzt, in der Zwischensaison ist alles wie ausgestorben und wir nutzen den freien (Bus-)Parkplatz neben dem Campingplatz (gleich links vom Kreisverkehr, vom Sella Joch kommend) um eine angenehme, kühle Nacht zu verbringen. Und durch das monotone Rauschen des Baches fallen wir schnell in den Schlaf. Eine andere Alternative wäre sicher der große Parkplatz vor Mazzin.

Die Anreise – Südtirol bis Adria

14.06.2011, Dienstag

Nach einer ruhigen erholsamen Nacht wollen wir nach Bozen zum Messner Mountain Museum (hier gibt es einen ausführlicheren Beitrag dazu). Da wir für das Frühstück noch nichts dabei haben entschließen wir uns, unsere geliebten Cornetto con Crema in einem Cafe einzunehmen. Da ich ja zur Motorradtour erst hier unten war, fahren wir das Valle di Fassa hinab und suchen eine Frühstücksgelegenheit. Die ließ auch nicht lange auf sich warten und so wurde in Soraga im Caffè George’s (direkt am Hauptplatz) schön in der Sonne mit Cornettos, Cafe doppio und Cappucino gefrühstückt. Die gleich danebenliegende Panificio versorgte uns noch mit Reiseproviant.

Gestärkt ging‘s dann noch ins Valle di Pellegrino, das ich als wunderschönes Tal in Erinnerung hatte und Michaela unbedingt zeigen wollte. Und es war ja auch nur ein kleiner Umweg auf unserem Weg nach Bozen..

Um 11:00 Uhr erreichen wir den Busparkplatz am Messner Mountain Museum in Firmian auf Schloss Sigmundskron. Bei herrlichem Wetter (und nach einer kleinen Jause von Michaela (Joghurt)) gehen wir den kurzen Weg zum Eingang. Der Besuch der Burg (Eintritt 9,- EUR, Audioguide (sehr empfehlenswert und auch zu zweit benutzbar) 5,- EUR) ist, wenn man sich ein wenig für Berge und Bergsteigen interessiert sehr empfehlenswert und wir beschließen, im Herbst noch alle fünf Museen zu besuchen. Allerdings sollte man sich schon 2-3 Stunden Zeit nehmen um die vielen Exponate zu begutachten und auch die Stimmung der einzelnen Räume auf sich wirken zu lassen.

Peloponnes - Zwischenstopp in Südtirol/Firmian
Firmian, Schloss Sigmundskron
Peloponnes - Zwischenstopp in Südtirol/Firmian 1
MMM Firmian

Italy

Peloponnes Zwischenstopp Südtirol
Selva di Val Gardena, Südtirol

Und mit dem Entschluss, im Herbst noch einmal nach Südtirol zu kommen entschließen wir uns, den Urlaub schon mal mit Baden und Relaxen zu beginnen und machen uns auf nach Caorle zu unserem gewohnten Campingplatz San Margherita. Allerdings fand hier ja schon im letzten Jahr ein Wechsel des Betreibers statt. Und anscheinend gab es mit dem Betreiber des Kiosk und des Ristorante Unstimmigkeiten, sodass beides geschlossen war… Da wir nur 2 Nächte bleiben wollen machen wir gute Miene zu bösem Spiel und begnügen uns mit einem Plätzchen, aber wir beschließen uns nach einem anderen Campingplatz umzusehen.

Die Anreise – Endlich auf der Fähre

16.06.2011, Donnerstag

Da die Infrastruktur eher suboptimal ist (Restaurant jetzt mit „nächste Eröffnung“) und die Einkaufswege dadurch relativ weit sind, wird unser Beschluss, einen anderen Campingplatz für unsere Italienkurzurlaube zu suchen, eher bestärkt. Anscheinend war es die letzten Wochen dann auch noch recht feucht in Italien, denn gestern nachmittag wurde groß eine Giftaktion gegen die lästigen Sanzare angekündigt. Dank unseren tollen Moskitonetzen blieben wir aber bisher davon verschont.

Der gestrige Abend war dann noch mit einem Besuch der Innenstadt (sehr zu empfehlen: Fischlokal Ristorante Bucintoro, das uns wegen seiner netten Atmosphäre und seines guten (aber nicht ganz billigen) Fischangebotes schon seit Jahren sehr begeistert) und anschließendem Shopping schnell vorbei. Die Innenstadt von Caorle war sehr sehr voll, was sich vielleicht mit den Pfingstferien in Bayern erklären lässt. Möglicherweise kommt hier aber auch der Arabische Frühling zur Auswirkung und es fliegen einfach weniger Menschen weg.

Gegen 09:30 brechen wir auf Richtung Ancona. Wie versuchen noch eine Batterie für die Swatch von Michaela zu finden, doch leider gelingt uns das weder in der Stadt noch in einem Shoppingcenter (wo findet man in Italien Batterien für Uhren?). Über Landstraßen geht‘s also die Adria entlang in den Süden.

Um 14:15 Uhr sind wir in Ravenna und unser Navi begleitet uns mit der „bayerischen Kerstin“, die durch ihre Zwischenbemerkungen und Ansagen „Foahr ausm Kreisel raus“ für viel Erheiterung bei uns sorgt. Gegen Abend wird uns die Zeit auf Landstraßen bis Recanati dann doch zu knapp und wir nehmen für die letzten 100km die Autobahn. Der im WoMo-Führer beschriebene Stellplatz des Campingclub Recanati ist ein tolle Gelegenheit, um die Nacht vor einer Fährfahrt in der Nähe von Ancona zu verbringen. Es ist alles vorhanden wofür man sonst teures Geld zahlen muss: Schatten, Strom, Ver- und Entsorgung und sogar Duschen und Toiletten im Vereinshaus. Und das alles kostenlos, wobei eine kleine Spende gerne genommen wird.

17.06.2011, Freitag

Nach einer erholsamen Nacht auf dem freien Stellplatz von Recanati geht es morgens nach einer Dusche und einem Einkauf bei Billa(!) wieder los und wir geben den Fährhafen von Ancona in unser Navi ein. Die errechnete Ankunftszeit ist 11:20 Uhr. Nach einem Abstecher zur Anek-Line (wir wussten nicht, dass wir gleich zum Terminal Check-In am Hafen müssen) befinden wir uns gegen 12:00 Uhr am Check-In Schalter und erfahren, dass unsere Fähre von 16:00 Uhr auf 13:30 Uhr vorverlegt wurde.

Auch ist es jetzt nicht mehr die Anek sondern die Superfast. Zum Glück waren wir so früh am Check-In! Und interessanterweise haben sie uns am Ticketverkaufsschalter natürlich nicht darauf hingewiesen, dass die Fähre vorverlegt wurde…

Wir können allen Fähren-Erstbenutzern nur empfehlen, nicht auf die letzte Minute sondern deutlich früher (und nicht wie empfohlen: 2 Stunden vorher zum Check In) zumindest die Lage zu erkunden. Wir fahren also gleich weiter zum Anstellen an der Fähre und bald sind wir das erste Mal mit unserem Pössl im Bauch eines Riesendampfers…

Peloponnes - Fähre von Ancona nach Patras
Peloponnes - Abfahrt in Ancona
Peloponnes - Auf der Fähre nach Patras

Griechenland – Die Ankunft

18.06.2011, Samstag

Die Nacht auf der Fähre war „o.k.“. Durch die Lautstärke der Motoren, das helle Licht an Deck und die stickige Luft haben wir trotz eines Schlummertrunkes und Ohrenstöpsel nicht wirklich gut und lange geschlafen. Auch war die Fähre dann um 06:00 Uhr schon in Igoumenitsa und durch das Ausladen eines Teils der Fahrzeuge war es ab da mit der Nachtruhe vorbei. Nach einem spartanischen Frühstück (hält sich eigentlich irgend jemand an das Verbot, offene Flammen bzw. Gas an Bord zu vermeiden?) nutzten wir die Infrastruktur der Fähre für eine ausgiebige Dusche und die Morgentoilette.

Von Igoumenitsa aus dauert es dann doch noch einige Zeit bis Patras, die wir mit Lesen von Büchern und Reiseführern totschlagen. Die geschätzte Ankunftszeit ist ca. 11:30 Uhr und wir hoffen, einen ersten richtigen griechischen Supermarkt zu finden, um uns mit den typischen griechischen Lebensmitteln zu versorgen. Auch das im WoMo-Führer erwähnte Weingut Achaia Clauss musste auf alle Fälle besucht werden. Schließlich sollte der griechische Wein, der uns während des Urlaubs begleitet, auch zuvor verkostet werden. Das Weingut wurde übrigens 1859 von einem Bayern gegründet.

Am Nachmittag melden wir Erfolg: Schafskäse, Oliven, Gurken, Paprika, Tomaten (herrlich!) und weitere Lebensmittel sind eingekauft. Natürlich wurden auch die griechischen Kekse für die Kaffeepausen nicht vergessen. Was uns nur auffällt ist, dass so gut wie keine Wurst verfügbar ist. Prosciutto cotto ist hier ziemlich unbekannt (was sich auch im Laufe des Urlaubes bestätigen soll) und auch ein Crudo oder Salami sind nicht überall verfügbar. Wursttiger sollten sich also Vorräte von zu Hause mitbringen! (Möglicherweise gibt‘s die auch in den diversen Lidl, aber aufgrund der Arbeitsbedingungen meiden wir Lidl). Dafür entschädigt der Wein, der nach einer ausgiebigen Verkostung gekauft wurde um so mehr und wir haben beschlossen, hier vor der Abfahrt noch einmal vorbei zu schauen. Das gelernte Wort Yia mas (jamas) wird mein Lieblingswort, das ich zu jeder Gelegenheit und in allen Situationen benutze. 😉

Die Fahrt geht nun gleich ins Landesinnere Richtung Kalavryta. Die Vegetation ist erstaunlich grün und mir fallen die blühenden Ginsterbüsche am Straßenrand ins Auge. Nachdem wir ja nicht wirklich gut geschlafen hatten, beschließen wir nicht ganz durchzufahren und steuern den Parkplatz ((N38° 0′ 45,5″, E22° 4′ 51,8″), mit Toilette und Mülleimer, kein Wasser) beim Kloster Agia Lavra an. Das Kloster ist den Griechen als Freiheitskloster bekannt, aber leider verpassen wir die Öffnungszeiten (10:00-13:00 und 16:00-17:00 Uhr). Aber auch die Gärten um das Kloster herum, sowie der Ausblick auf der anderen Seite sind herrlich.

Peloponnes - Kalavryta

Noch mehr begeistert uns ein riesiger Parkplatz, den wir für uns alleine haben. Wobei, ganz alleine waren wir doch nicht: Neben dem Parkplatz war ein umzäuntes Gelände, auf dem ein „Baby-Wildschwein“ (Frischling) zu sehen war. Auch eine Ziegenherde lief immer wieder mal mit ihren bimmelnden Schellen herum und der Pössl wurde von einer großen Anzahl streunender Katzen umstellt. Michaela vermutete (wohl nicht ganz zu unrecht), dass die Katzen unser Abendessen (griechischer (Nudel)Salat mit Thunfisch) gerochen und sich wohl eine kleine Portion versprochen hatten.

Griechenland – Es geht los

19.06.2011, Sonntag

Nach einer herrlichen Nacht (kühl, sehr ruhig) besichtigen wir am Vormittag das noch bekanntere Kloster Megalou Spilaiou. Das Kloster Megalou Spilaiou ist das bedeutendste Kloster der griechisch-orthodoxen Kirche. 

Peloponnes Moni Megalou Spilaiou
Kloster Megalou Spilaiou

Erbaut wurde das Kloster 362 n. Chr. von zwei Ordensbrüdern aus Thessaloniki. Es beeindruckt vor allem durch seine in den Hang und Felsen gebaute Lage. Im Inneren begeisterten mich vor allem die Kirche, sowie ein kleiner Garten, der hinter dem Gebäude, direkt am Fels lag. Wenn man über den Klosterplatz weitergeht, kann man einen kleinen Weg empor steigen, der einen noch besseren und beeindruckenderen Ausblick über das Tal liefert.

Weiter ging es dann zu den Ausgrabungsstätten des antiken Korinth. Hier liegen die ersten richtig alten Steine herum… Und wir merken, dass die Griechen sehr wohl wissen, dass man mit alten Steinen Geld machen kann. Eintritt 6 EUR, eine kleine Broschüre in Englisch und Griechisch ist mit dabei und die Ausgrabungsstätten selbst sind nicht beschildert. Man steht also vor einer Büste ohne Kopf und kann sich dann eine eigene Geschichte dazu ausdenken. Natürlich könnte man jetzt einen Führer kaufen, aber will man das? Ein paar Informationen und Schaubilder würden ja völlig ausreichen. Interessanterweise finden sich auch Multimediaterminals?, die wir an mehreren Stellen auf der gesamten Peloponnes gefunden haben. Jedoch war nie ein einziges dieser Terminals funktionsfähig.

Peloponnes - Archäologische Stätte des antiken Korinth
Peloponnes - Archaia Korinthos defekter Info-Terminal

Es stellt sich schon ein richtiges Urlaubsgefühl ein, da ich schon Schwierigkeiten habe, mir den Wochentag zu merken. Im Urlaub ist der ja auch völlig unwichtig. Den Isthmus lassen wir aus, denn der ist schon sehr oft fotografiert und mich beschleicht ob der Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 30 km/h das Gefühl, dass wir uns mit der Erkundung der gesamten Peloponnes (und wir wollen ja auch ein paar Strandtage) doch ein wenig zu viel vorgenommen haben und uns auf das Wesentliche (was ist das?) konzentrieren müssen.

Nachdem der Isthmus also nicht besichtigt wird, fahren wir weiter zum Epidauros Theater, bei dem der WoMo-Führer einen „Riesenparkplatz mit viel Schatten, Mülleimer, WC, Wasserhähne und Gaststätte“ (Nr. 26) vorschlägt. Schatten gibt’s, jedoch auf einem sehr schnellen Rundblick weder WC, noch Wasserhähne und Gaststätte und die Mülleimer werden wohl nur von uns WoMo Fahrern genutzt. Einen derart verdreckten Platz haben wir kaum mehr gefunden (außer den vielen wilden Müllkippen am Straßenrand vielleicht). Und natürlich vergleichen wir Südeuropa nicht mit Österreich oder Deutschland. Vielleicht lag es ja auch an der Krise und den Streiks (dazu später mehr. Hinweis: Es befindet sich hier inzwischen ein „Camping verboten“-Schild).

Enttäuscht fahren wir weiter und schlagen den Weg zu den Dolinen von Didima ein. Dolinen, so lernen wir, sind Trichter, die durch Auswaschungen des darunter liegenden Gesteins entstanden sind. Hier liegt wieder ein Plätzchen, wie es unserem Geschmack entspricht: ruhig, abgelegen, schattig. Ideal für unsere nächste Nacht. Innerhalb des Pinienrundes führt noch ein Gang steil hinab, ist jedoch gut beleuchtet. Und wenn man sich wagemutig in die Erkundung der Höhle stürzt, landet man nach ein paar Schritten im Inneren der Doline, an deren Hängen zwei kleine Kapellen gebaut wurden. 

Nach der aufregenden Höhlentour erfolgt ein ausgiebiges Abendessen und wir planen die nächsten Stationen. Michaela möchte nach den vielen Steinen ein paar Tage am Strand verbringen. Wir lesen auch noch, dass das Epidauros Theater am Montag geschlossen ist (Recherchen zu Hause bestätigen das, jedoch nicht jede Quelle) und so sind wir zum Einen froh, den Übernachtungsplatz (Nr. 36) bei der Doline gewählt zu haben und zum Anderen steht damit die Entscheidung fest, Epidauros nicht zu besichtigen.

Griechenland – So viele „Steine“

20.06.2011, Montag

Wir wollen Richtung Süden und machen uns schon früh von unserer Schlafstätte auf nach Tiryns, dem nächsten Ort der Besichtigungen, an dem wir um 10:00 Uhr ankommen. Michaela spart sich die „Steine“. Ich löhne an die gelangweilten Kassiere (wofür benötigt man zwei Kassiere, wenn man nur bei einem zahlen kann?) wieder 5 EUR und darf dann das Gelände betreten. Auch hier keinerlei Informationen, doch ich bin beeindruckt davon, was bereits damals an Baukunst möglich war. Besonders toll finde ich den Gang, über den die großen Felsbrocken scheinbar mühelos aufgetürmt wurden.

Mykenä ist nicht weit und als nächstes dran. Schon von weitem sieht man die Anlage und so gehören jetzt auch wir zu denjenigen, die die Anlage durch das mächtige und beeindruckende Löwentor beschritten haben. Hier ist die Beschilderung deutlich besser und die Anlage ist auch besser restauriert, sodass man sich die Größe der Stadt sehr gut vorstellen kann. Auf dem Rundweg durch die Anlage kommt man am Rückweg auch am Museum vorbei, dessen Besuch man sich nicht entgehen lassen sollte. Hier sind die Funde innerhalb der Anlage ausgestellt und auch die Anlage selbst ist sehr detailliert erklärt.

Peloponnes - Mycenae
Archäologische Stätte Mykene

Wir beschließen, dass wir nach so vielen Steinen endlich das Meer verdient haben. Da wir mit der Wahl der Plätze in unserem Führer bisher immer Glück hatten, entscheiden wir uns für den Stellplatz (Nr. 46) in Kiveri. Direkt am Hafen, wenn auch nicht mit den angegeben Koordinaten ergattern wir einen Parkplatz unter einem Eukalyptusbaum und können es nicht erwarten, in die kühlenden Fluten zu springen. Der Strand ist zwar grober Kiesstrand, aber dafür hat die Stadtverwaltung feste, strohgedeckte Sonnenschirme installiert, die wir dankbar nutzen. Und so klingt der Tag am Meer aus.

Peloponnes - Lerna, am Strand
Peloponnes - Lerna Bummel durch den Ort

Das Abendessen wird diesmal in einer wunderschönen Taverne mit köstlichem Essen eingenommen. Die Taverne befindet sich nicht direkt am Strand (die Lokale dort haben uns nicht angesprochen), sondern auf dem Weg vom Strand zurück auf die Hauptstraße und dort gleich nach der ersten Kreuzung auf der linken Seite. Die Karte ist nur auf griechisch, die Besitzerin sehr sehr freundlich und Zaziki und Souflaki suchen ihresgleichen. Nur bei Retsina schüttelt sie den Kopf und Michaela klärt mich auf, dass Retsina eher der „Touristenwein“ sei. Gerne würden wir länger bleiben…


Quellenangaben

1 WoMo-Reihe Band 19: Mit dem Wohnmobil auf die Peloponnes, Reinhard Schulz, Waltraud Roth-Schulz, WOMO Der Wohnmobil-Verlag, Neu bearbeitete 4. Auflage 2009 -> (Anmerkung gietl.earth: 2022 ist eine aktuelle Ausgabe erschienen)
2 ADAC Reiseführer Peloponnes Olympia Mykene Epidauros Korinth, von Edda und Michael Neumann-Adrian, Neu bearbeitete Auflage 2009, ADAC Verlag GmbH, München
3 Seite „Doline“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 1. Oktober 2022, 15:13 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Doline&oldid=226660082 (Abgerufen: 17. November 2022, 18:38 UTC)