El Quesir, Safaga – Tauchen im Roten Meer. Und schon vor 10 Jahren kaum noch Fische zu sehen.
Trotz alledem hatte ich hier 2006 Tauchen gelernt. Peter, ausgebildeter Tauchlehrer (Open Water Scuba Instructor), brachte es mir bei und zeigte sich glücklicherweise äußerst geduldig mit mir. Ich hatte diffuse Angst vor den Wassermassen über mir. Bereits früher im Schwimmunterricht in der Schule hatte ich große Sorge, unter Wasser keine Luft mehr zu bekommen und zu ertrinken.
Da fand ich später Fels-Klettern unbeschwerter, weil alles aus der Höhe überschaubar war. Ich genoss dabei dieses wunderbare Gefühl “oben” zu sein, hinunterschauen zu können und vor allem, tief durchatmen zu können.
Peter liebt(e) Tauchen. Er hatte die Bücher von Hans Hass, dem großen, berühmten Wiener Tauchpionier und Ozeanographen regelrecht verschlungen. Und weil er seinen jährlichen Tauchurlaub nicht alleine genießen wollte, ließ ich mich leicht dazu überreden, unter seiner fachmännischen Anleitung tauchen zu lernen.

Einstieg zum Hausriff
Mangrove Bay in El Quesier, am Roten Meer in Ägypten, war für mich als Anfängerin der ideale Tauchplatz. Das dem Hotel angeschlossene Tauch-Center bot einen kurzen Weg auf einem Holzsteg hinaus zu einem bequemen Einstieg ins Hausriff, wo unweit davon, in ca. 5 bis 10 Metern Tiefe, die praktischen Übungen gut durchgeführt werden konnten. Hierher und nach Safaga kamen wir in den darauffolgenden Jahren immer wieder gerne, weil es schnell, günstig und die Anreise relativ kurz war und das Hotel mit der angeschlossen Tauchbasis „Ducks Dive Center“ unter der Leitung von Essam Hassan ein vorzügliches Taucherhotel war.
Faszinierende Unterwasserwelt
Einer unserer Tauchurlaube führte uns eine Woche in den Oman. Jeden Tag fuhren wir mit dem Speedboat hinaus zu verschiedenen Tauchplätzen. Bei einem Tauchspot konnte ich das erste Mal erfahren, was ein Abtauchen am Seil entlang bedeutet, weil ein hoher Wellengang ein normales Abtauchen unmöglich machte.
Kleine Anekdote am Rande:
Leider hatte das Speedboat de facto keine Toilette (nur ein Notfallklo), was eher sub-optimal war. Für das dringende Bedürfnis musste das Boot anhalten, man sprang ins Wasser und versuchte unter den Augen der an Board verbliebenen Leute sein Bestes. Das konnte dauern! Eine andere Taucherin an Board bedankte sich bei mir, dass ich überhaupt gebeten hatte, mal anzuhalten.
Diving Adventures
Tauchen ist ja ein eher teurer Sport und wenn man sonst im Jahr auch noch gerne andere Urlaube machen möchte, geht sich ein Tauchurlaub auf Galappagos, Polynesien, Malediven zumindest für uns eher nicht so gut aus.
Seit unserem Weltreise-Projekt, spätestens jedoch mit Beginn der COVID-19-Pandemie haben wir das Tauchen eingestellt und unser gesamtes Equipment bis auf die ABC-Ausrüstung verkauft. Auf Reisen werden wir vielleicht den einen oder anderen Tauchgang mit Leihausrüstung machen. Schnorcheln ist auch schön!
Wozu man jedoch sagen muss, dass neben dem finanziellen Aspekt auch die Tatsache hinzukommt, dass es leider immer weniger Fische in den Weltmeeren gibt und man daher schon sehr weit fliegen muss, um noch halbwegs eine Vielfalt an Meerestieren unter Wasser zu Gesicht zu bekommen. Aus diesem Gesichtspunkt war Corona sicher gut, dass sich die Natur und die Tiere vom Massentourismus erholen konnten.
Hinzu kommen außerdem die klimabedingten Umweltschäden wie das Korallensterben durch El Niño sowie die durch Umweltkatastrophen herbeigeführte Verseuchung der Meere. Wer will schon in einem z.B. radioaktiv verseuchten (Fukushima, Japan) oder durch Tankerunglücke verunreinigten Gewässer tauchen?
Quellenangaben
1 Seite „Hans Hass“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 22. März 2022, 05:59 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hans_Hass&oldid=221384174 (Abgerufen: 18. August 2022, 10:41 UTC)