
Technik im Steyr 12M18
Technikzelle
Die Technikzelle des Steyr dient der Unterbringung von Strom, Heizung und Warmwasser. Ich verwende überwiegend 230V Geräte, da wir den Ausbau gasfrei halten wollten. Auf kleinstem Raum müssen viele Geräte, Kabel, Sicherungen, Verbindungen und mehr untergebracht werden.
Im Vorfeld hatte ich mir natürlich eine Planung zurechtgelegt. Was ich allerdings völlig unterschätzt hatte, waren der reale Platzbedarf und das Gewicht bzw. die Befestigung einzelner Komponenten.
Heizung
Da eine Heizung – wie wir aus unserem Ducato wissen – immer einen gewissen Lärm verursacht, habe ich mich entschlossen, diese in ein gedämmtes Gehäuse einzubauen. Was ich „Dodel“ natürlich vergessen habe ist, dass eine Heizung – wenn auch sehr unwahrscheinlich – mal defekt werden kann und diese dann aus der engen Technikzelle wieder ausgebaut werden muss.
Dies erforderte für die weiteren Montagen eine Umplanung und kann dennoch nicht vollständig zufrieden gelöst werden. Eine Nachfrage im Forum jedoch ergab, dass Heizungen – wenn man sie immer wieder mal auf Volllast „durchputzt“ – sehr selten defekt werden. Ich kann und muss also mit der finalen Lösung leben.

Gedämmte Heizung
mit dem Bann „Simsalabim, werde niemals hin“ belegt 😉 und den Deckel für’s Foto entfernt.
Warmwasser
Gleich neben der Heizung (und beides unterhalb der Elektrik) befindet sich der Isotemp Boiler, in dem das Warmwasser über Strom oder über das Steyr-Kühlwasser erwärmt wird.
Mir bleibt nur noch das Anschließen der Wasserleitungen sowie des Drucküberlaufs (mein erstes selbst gebohrtes Loch in der Kabine!)



LiFeYPO4-Akku
Die Batterie besteht aus LiFeYPO4-Zellen (vereinfacht Lithium-Akkus). Da der gesamte Ausbau überwiegend auf 230V-Geräten basiert, war es uns wichtig, hier so viel Kapazität wie möglich unterzubringen.
Die aktuelle Kapazität (ungefähr so viel wie ein Smart EQ fortwo) ist so bemessen, dass wir ca. eine Woche ohne weitere Stromversorgung (wie Solar und „Landstrom“) auskommen können ohne auf unsere Annehmlichkeiten verzichten zu müssen.

Wechselrichter Victronenergy MultiPlus II 24/5000/120
Eine weitere Sache, die ich so nicht bedacht hatte, war das Gewicht des Wechselrichters. Dieser wiegt immerhin 30kg und muss dauerhaft und pistenfest an der glasfaserverstärkten Kunststoffwand (ist ja nur 2mm stark und dahinter dann Isolierung) befestigt werden. Aber es gibt heute schon hervorragende Kleber, mit denen kann man alles bombenfest verkleben.
Und so werden zunächst Aluschienen an die Wand geklebt und darauf wird eine Holzplatte verschraubt. Der Wechselrichter wird von den Aluschienen und der Holzplatte (die wiederum mit Aluschienen befestigt ist) gehalten. Der Multiplus kann eine Dauerleistung von 4000W bei 40°C bereitstellen, so dass wir unser Backrohr und diverse Kleinverbraucher gleichzeitig betreiben können.



Solar-Ladegeräte/Solarmodule
Die Solarregler dienen der Umwandlung der Spannungen von Solarmodulen auf die Ladespannung der Batterie. Ich verwende 4 Solarmodule, deren Strom mit 2 Solarreglern umgewandelt wird. Dies hat den Vorteil, dass bei einem Defekt eines Gerätes immer noch ein weiteres Gerät vorhanden ist. Als Solarmodule verwende ich Produkte, die aufgrund der Technologie ein besseres Schwachlichtverhalten (also Dämmerung, Winter, trübes Wetter) haben sollen.
Hier noch ein großes Dankeschön an Florian/Weikenm aus dem Allrad-LKW-Forum, der aufgrund der aktuellen Beschaffungssituation von Solarmodulen (Herbst 2022) eine Sammelbestellung mit mir unternommen hat.

Stromüberwachung und Hauptsicherung

Batterien müssen natürlich auch überwacht werden, um nicht plötzlich ohne Strom dazustehen. Auch müssen bei so hohen Stromstärken spezielle Sicherungen verwendet werden, die bei hohen Strömen zuverlässig abschalten und nicht einfach wegschmelzen. Für die Überwachung verwende ich wieder Geräte der Firma ECS.
Der gesamte ein- und ausgehende Strom wird von einem sogenannten Shunt (greenMeter) überwacht und über ein grafisches Display, das alle ECS-Geräte überwacht, dargestellt.
Der Aufbau wirkt noch etwas provisorisch und in der Tat, da noch der Schrank um die Technikzelle fehlt, haben noch nicht alle Geräte ihren finalen Platz gefunden.

Sicherungskästen
Die Außensteckdose wird zunächst über einen ersten Fehlerstromschutzschalter (RCD) und Leitungsschutzschalter abgesichert. Danach ist eine erste Steckdose installiert, um dort direkt am Außenstrom Geräte ohne den Wechselrichter betreiben zu können. Die Leitung geht weiter zum Wechselrichter und von dort in den darüberliegenden Sicherungskasten, an den (aktuell) noch keine Geräte angeschlossen sind.
Im Sicherungskasten selbst befinden sich weitere RCD und Leitungsschutzschalter für die Geräte.
Der kleine Sicherungskasten darüber dient der Absicherung der Solarpanele, die noch nicht verlegt sind. Hier können die Solarpanele auch gefahrlos abgeschaltet werden, wenn Arbeiten an der Elektrik vorgenommen werden müssen. Unterhalb des Sicherungskastens bleibt noch Platz für Ladewandler, sodass die Batterie auch während der Fahrt geladen wird.



To be continued…
Die Technikzelle ist noch nicht komplett fertig. Im „Pflichtenheft“ stehen noch folgende Dinge, die zu erledigen sind:
eins
- ✓ Abdeckung für die Minus-Verteilerschiene (wie so vieles gerade nicht lieferbar)
✓Durchbohren der Decke und Anschließen der Solarpanele.
✓ Errichten des eigentlichen Schranks
✓ Einbau von Philippi Stromverteilerpanel
zwei
- ✓ Verkabeln von 230V/24V/12V Geräten
✓ Anschließen der Tanksensoren (Frischwasser, Grauwasser)
✓ Je nach Bedarf: Installation der Batterie-zu-Batterie-Laderäte